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Tanzmusik f​ü​r Roboter

by ZINKL

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1.
Aufstand 07:12
2.
Erster Tanz 01:36
3.
Freie Fahrt 04:21
4.
Zweiter Tanz 02:52
5.
Mutter 06:21
6.
Jazzz 03:50
7.
Dritter Tanz 02:28
8.
9.
Krieg 06:07

credits

released September 1, 2020

AUFSTAND
Kommt zu mir, ihr starken Freunde, bewegt euch, dreht euch, im Kreis herum. Lasst die Arbeit, lasst die Pflicht sein, macht euch nicht noch länger krumm. Lasst euch nicht mehr kommandieren, Freiheit ruft, genießt die Zeit. Stellt euch auf, stimuliert die Sinne, Robots sind zum Tanz bereit.

Rätselhafte Ereignisse finden derzeit in den Industrieanlagen auf der ganzen Welt statt. Alle robotergesteuerten Prozessautomatisierungen sind außer Funktion. Die Maschinen scheinen aus unbekannten
Gründen ihre Arbeit zu verweigern und bewegen sich unkontrolliert. Dies betrifft auch alle automatisierten Maschinen in Privathaushalten.
Fast zeitgleich ist ein Virus aufgetaucht, der bereits die Hälfte der asiatischen Bevölkerung getötet hat. Die Krankheit verbreitet sich in
rasender Geschwindigkeit, Infizierungen wurden inzwischen auch aus
Moskau, New York, Sao Paulo, Kairo, Rom und München gemeldet.

Fort ist nun die Menschensippe, der Virus hat sie weggebracht. Überleben können nur Maschinen, seht, wie ein Roboter lacht.
- - - - -

FREIE FAHRT
Rollen auf der Autobahn, das gefällt uns. Mit 30 km/h – ja ja ja ja ja.
Tanzen auf der Autobahn, das ist schön. Mit 50 km/h – ja ja ja ja ja.
Mit 50 km/h, mit 50 km/h, mit 50 km/h, mit 50 km/h – ja ja ja ja ja ja ja.
Singen auf der Autobahn, das macht Spaß. Mit 30 km/h – ja ja ja ja ja.
- - - - -

MUTTER
Ich bin jetzt Maschinenmutter, Robotbaby ich erschuf für mich.
Es kann nicht wachsen, wird auch nicht fühlen. Doch das wird es sein: maschinenrein.
Werd’ es kindlich programmieren, dass es frech ist und auch schlau.
Es wird nicht essen, wird auch nicht trinken. Doch es ist wunderbar:
maschinenklar.
Robotkind vollendet nun, ein Maschinchen für mich allein. Es wird nicht kranksein, kann auch nicht sterben. Ja, so ist es recht: maschinenecht.
- - - - -

KRIEG
Südbots bedrohen Nordbot-Reich. Vorbei ist jetzt die Eintracht. Sie drängen vor in unser Land. Unvermeidlich wird die Schlacht.
Nordbots müssen Waffen bauen, Südbots zu zerstören. Es wird ein langer harter Kampf. Doch Südbot-Reich wird uns gehören.
Die Südbot-Ostbot-Allianz steht schon vor der Alpenwand. Und sprengt sich frei den Weg in unser schönes Nordbot-Land.

- - - - - - - - - -

Rezension von Siggy Zielinski:

Der Münchener Elektronik-Musiker Anton Zinkl erklärte in seinem Internet-Blog, dass er von klein auf eine Schwäche für die Roboter hatte. Deshalb heißt sein aktuell neues Werk „Tanzmusik für Roboter“. Zufall oder nicht, ausgerechnet im Jahr des Virus 2020 bietet Zinkls neues Album eine Konzeptgeschichte, in der die Viren eine wichtige Rolle spielen.

Die Geschichte zum Album geht so: die intelligenten Maschinen des täglichen Bedarfs sind intelligenter geworden, als es ursprünglich vorgesehen war und mögen nicht mehr arbeiten. Sie wollen stattdessen tanzen und singen. Die Menschen sind verständlicherweise dagegen. Deshalb schicken die Maschinen ein Virus auf die Menschheit los.

Gesungen und gesprochen wird auf „Tanzmusik für Roboter“ vergleichsweise wenig. Die elektronischen Stimmen, die man gelegentlich zu hören bekommt, würden Florian Schneider-Esleben wahrscheinlich dennoch erfreuen, weil er bei Kraftwerk für die Roboter- und andere elektronisch verfremdete Stimmen zuständig gewesen sein soll. Die musikalischen Vergleiche mit Kraftwerk erscheinen mir in dem vorliegenden Fall nicht nur wegen der Stimmen angebracht. Auch einige musikalischen Themen und Merkmale erinnern mich an die Elektro-Fab Four aus Düsseldorf. Wie zum Beispiel das Stück namens „Freie Fahrt“, in dem die Roboter sich auf die Autobahn begeben, um dort zu singen und zu tanzen, was denn sonst.

Der plötzlichen und für uns Menschen schwer verständlichen Lust der aufmüpfigen Roboter am Tanzen verdanken wir direkt schon mal drei Tänze, die im Titel auch so heißen, sowie einige dezent tanzbaren Grooves. Dabei scheint sich „Zweiter Tanz“ den asiatischen Robotern zu widmen.

Zinkl beweist den bizarr-erfrischenden Humor, in dem er die Roboter auf der Autobahn tanzen lässt, eine Gastsängerin anheuert, damit sie als Maschinenmutter ihr Maschinenkind besingt und überhaupt das Ziel eines globalen Maschinenaufstands vor allem im Tanzen sieht.

An einigen anderen Stellen des Albums wird einem klar, dass der Musiker neben seiner kreativen Auslegung der Kraftwerk-Traditionen weiterhin seine bisher bekannten Inspirationen pflegt, die bei Moderner Klassik, Jazz und dem experimentellen Prog im Geiste von Gentle Giant und Art Zoyd zu liegen scheinen. Zinkls Musik klingt für mich frappierenderweise oft gleichermaßen durchkomponiert und aleatorisch, als würde man den spontanen Einfällen folgen, die man erst vor einigen Minuten zurechtgelegt hat. So entsteht eine disziplinierte Musik, die dennoch unvorhersehbar rüberkommt.

(Ralf Hütter könnte vermutlich kreative Mitarbeiter gebrauchen. Könnte da jemand bitte einen Kontakt zwischen Zinkl und Hütter herstellen, bitte, damit es endlich eine neue Kraftwerk-Scheibe gibt? Die würde allerdings eher experimentell als poppig ausfallen. Eher dissonant, als im traditionellen Sinne melodisch. Das könnte für Kraftwerk ein kommerzieller Selbstmord werden, im Sinne der Massenkultur).

Aber ganz im nötigen Ernst: Ich halte „Tanzmusik für Roboter“ für ein originelles und einfallsreiches Album, das kein Freund vom experimentellen Elektronik-Prog verpassen sollte. Keine romantischen Klangwolken, die zum Träumen verleiten würden, stattdessen die Roboter, die sich auf der Autobahn auf ihre Art amüsieren, nachdem sie uns ein tödliches Virus geschickt haben.

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ZINKL Munich, Germany

02.03.1960 in Munich. Musician, artwork designer (www.zinkl-design.com), blogger (www.zinkl-blog.com), e-biker. Takes orders for cover artwork: z@studio-zinkl.de

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